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Neue Fensterbänke aus alten Dielen selber herstellen
Irgendwann kam die Entscheidung, auch die alten Fußböden im Haus zu entfernen (siehe Tagebuch-Eintrag). So alt waren diese eigentlich auch gar nicht, da sie aus einer vorherigen Kernsanierung stammten. Nun lagern draußen viele gute und wiederverwendbare Holzbretter rum, welche zu Schade zum Wegwerfen sind (oder zum Heizen).
Für einen neuen Fußboden sind die Dielen dann aber doch zu beschädigt. Die Nut und Feder ist größtenteils ausgebrochen. Die Dielen waren sehr professionell und für die Ewigkeit verlegt worden. Einige der alten Dielen werden nun für neue Fensterbretter wiederverwendet. Diese haben nämlich den Ausbau auch nicht überstanden (siehe Tagebuch-Eintrag).
Die passenden alten Dielen werden herausgesucht. Damit später nichts schiefgeht werden die Bretter von allen Nägeln befreit.Die Dielen sind lang genug um diese jeweils für zwei neue Bretter zu verwenden. Alle Bretter werden auf gleiche Länge mit zwei sauberen Schnittkanten gebracht.Damit ich beim Hobeln nicht durcheinander komme, werden die Bretter in eine Richtung markiert. So kann ich sie immer in der gleichen Richtung durch den Hobel schieben oder zuschneiden. Die Nut und Feder wurde bereits weggeschnitten und alle Bretter sind gleich breit.Beim Zuschnitt sammelt sich eine große Menge an Sägespänen unter der Kreissäge. Und das trotz eines angeschlossenen Saugers. Hinten im Bild sind die abgeschnittenen Nut und Federn zu erkennen.Und dann geht es in den Dickenhobel. Schon beim ersten Durchlauf zeigt sich der gute Zustand vom Holz.Kaum wieder zuerkennen sind die alten Dielen. Links ist die alte Diele, rechts das neue Brett.Auch am Hobel sammeln sich die Späne.Die fertigen Bretter, gleich lang, gleich breit und gleich dick.Die neuen Fensterbretter benötigen jeweils 4 Bretter um auf die passende Breite zukommen. Diese werden nun passen angeordnet und ausgelegt.Eine kleine Pyramide hilft mir später die richtige Reihenfolge und Anordnung wiederzufinden.Für eine bessere Stabilität vom Leimbrett können, sollten, müssen Dübel in die Verbindung zwischen den Brettern eingelassen werden.Dann kann der Leim kommen.Und die Schraubzwingen. Zusätzliche Leisten an den Rändern verhindern ein Verbiegen des Brettes während des Trocknens.Es gibt sehr viele Bretter herzustellen aber viel zu wenige Schraubzwingen. Daher wird jeden Abend gewechselt und das nächste Brett kommt ran.Ursprünglich sollten die Fensterbretter nur eingelegt werden. Die Laibung lässt dies aber nicht zu, daher wird passend für das Fensterbrett, der frische Putz wieder von der Wand geschnitten.Und dort möglichst nicht mehr als nötig.Die Fensterbretter können nun direkt vor Ort zugeschnitten werden auf die passende Tiefe und Breite. Da jedes Fenster unterschiedlich ist, muss hier viel gemessen und korrigiert werden. Eine Führungsschiene ist für diese Arbeit zwingend notwendig.Auf der Rückseite der Fensterbretter wird eine kleine Nut eingefräst. Dort wird das Fensterbrett direkt unter das Fenster geklemmt.Nach dem Zuschnitt der Bretter werden alle restlichen Fehlstellen verschlossen mit einem Gemisch aus Schleifstaub und "Stucco RS".Erst jetzt werden die Bretter fein geschliffen.Schleifen, schleifen, schleifen...Zum Schluss noch ein paar Schichten Hartwachs-Öl. Auf den Fensterbrettern werden voraussichtlich viele Pflanzen stehen und damit auch viel Wasser daneben gehen oder auslaufen. Dieses sollte nicht direkt in das Holz eindringen dürfen.Die Fensterbretter werden eingeputzt. Ein Laser hilft dabei die passende Menge an Putz aufzutragen und Unebenheiten auszugleichen. Wichtige Erkenntnis an dieser Stelle, der Putz unter dem Brett sollte ausreichend ausgetrocknet sein. Ansonsten kann sich das Brett durch die Feuchtigkeit von unten nachträglich verziehen.Grober Putz von unten und Feinputz an den Seiten. Fertig ist das Fensterbrett. Na gut, es hat einige Durchläufe beim Putzen benötigt. Aber am Schluss passt alles bestens.Die sechs Fensterbretter wurden in der Küche verbaut und die ersten Pflanzen durften bereits ihren neuen Platz beziehen.
Der Plan aus den alten Fußböden neue Fensterbänke zu bauen ist aufgegangen. Das war aber durchaus mit einer Menge an zusätzlicher Arbeit verbunden. Eine fertige Leimholzplatte aus dem Baumarkt wäre da bedeutend einfacher gewesen. Aber darum geht es ja nicht immer. Diese Bretter erzählen nun eine kleine Geschichte und sind ein Teil des Hauses, welches bereits vor uns da war. Wie die Fensterbretter die kommenden Jahre überstehen wird sich nun zeigen dürfen.
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